Ladies Night
Schötz, 5. November 2021
Ladies only!
Das was das Motto in Schötz am Freitag, 5. November 2021: Rund 70 Frauen trafen zwischen 18 und 19 Uhr im Pfarreiheim ein, um endlich wieder einmal einen geselligen Abend im grösseren Kreis zu verbringen. Die Ladies Night des Frauenvereins ist aus dem Gedanken heraus entstanden, den gemütlichen Teil der letzten, nur schriftlich abgehaltenen Generalversammlung nachzuholen. Grosszügige Spenden der Hausarztpraxis Schötz und der Gemeinde Schötz, für den geleisteten Einsatz des Frauenvereins während des Lockdowns, ermöglichten ein vielseitiges kulturelles Angebot. Am Anfang holten sich die meisten Frauen erst einmal einen bunten Drink oder ein Glas Prosecco. Die Blauring-Leiterinnen haben sich einiges einfallen lassen, und so war die gemütliche Bar im Keller des Pfarreiheims während der ganzen Zeit gut besetzt. Einige Frauen haben die Gelegenheit genutzt und einen Styling- und Beratungstermin beim Coiffure Creativ gebucht. Der Winter kann also kommen: Die Frauen sind auf dem neuesten Wissensstand was die Modetrends angeht. Zwischen den Old-Country-Songs von Shila und Daniel lud die christliche Buchhandlung und Geschenkboutique Oase zum «Lädelen» ein und bot Raum für Gespräche, während man auf der anderen Strassenseite im Café 8 zu gemütlichen volkstümlichen Schlagern, Kaffee, Tee und Lebkuchen geniessen konnte.
Um 19 Uhr mussten im Pfarreiheim noch zusätzliche Stühle aufgestellt werden: Die Lesung von Julia Koch war ein Publikumsmagnet. Sie präsentierte den Frauen ihre drei Bücher «Die schwarze Schwester», «Weibersterben» und «Sarner Feuerkind». Nebst einem Handlungsstrang in der aktuellen Zeit, läuft bei jedem Roman von Julia Koch ein Erzählstrang parallel dazu, der eine fiktive Handlung erzählt welche aber auf historischen Tatsachen beruht (Hexenverfolgung, Frauensterblichkeit im Kindbett und Kinderheime für Kindern, die ihren Eltern aus verschiedenen Gründen von den Behörden weggenommen wurden). Die kurzen vorgelesenen Ausschnitte machten Lust auf mehr, die 40 Minuten waren im Flug vorbei und etliche Frauen nutzten anschliessend die Gelegenheit, ihr neu gekauftes Buch von der Autorin signieren zu lassen.
Gegen 20 Uhr füllte sich die Schötzer Pfarrkirche: Die Organistin Priska Zettel aus Luthern spielte Musik aus fünf Jahrhunderten der Musikgeschichte. Nach kurzer Einführung durften die Frauen Stücke von Johann Sebastian Bach über Karl Jenkins bis zur Harry Potter-Filmmusik geniessen. Das Spezielle dieses Konzertes war, dass man der Organistin auf der Empore buchstäblich auf die Finger schauen durfte – und nach der Erklärung, dass der Komponist Jean Langlais blind war, wurden die sphärischen Klänge mit geschlossenen Augen ganz anders wahrgenommen. Auch auf die Organistenschuhe mit Ledersohlen haben bisher wohl die wenigsten Frauen geachtet. Bei einem Stück durfte die Moderatorin Karin Vogel gleich selbst «die richtigen Register ziehen».
Die zweite Hälfte des Abends verbrachten alle Frauen gemeinsam im wunderschön dekorierten Saal des Restaurants St. Mauritz. Nach einer kurzen Begrüssung durch Präsidentin Andrea Roth startete «Okay the Band» in schrillen Outfits mit fetziger Musik. Schon nach wenigen Songs herrschte nebst der grossartigen Atmosphäre im Saal eine ausgelassene Stimmung. Nach dem ersten Musikblock und langsam hungrig geworden von den vielen Highlights des Abends, konnten sich die Frauen am grossen und wunderbar bestückten Dessertbuffet bedienen. Der Vorstand hat lauter kleine Leckereien mitgebracht, was viele Frauen zum mehrmaligen schnabulieren und degustieren animierte.
Beim zweiten Teil des Konzertes hielt es die Frauen nicht mehr auf ihren Stühlen und sie tanzten in einer Polonaise über die Bühne. Wie schön, endlich wieder einmal unbeschwert miteinander feiern zu können! Das Duo Skätsch spielte als kulturelles Bettmümpfeli die Vorpremiere ihres allerletzten Stückes, was im Saal für viele Lacher sorgte. Doch auch nach dem offiziellen Schluss blieb die Bühne nicht leer: Der Treff aktiver Familien Schötz (TAF) bot an der Bar Drinks für jeden Geschmack an, und die Frauen genossen es sichtlich, wieder einmal miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Premiere ist gelungen – es könnte sein, dass dies nicht Einmalig bleibt…
«Schön isches gsii. Mer hends alli gnosse.»